Der Naumburger Dom St. Peter und St. Paul zählt zu den bedeutendsten sakralen Kulturdenkmälern aus der Zeit des europäischen Hochmittelalters. Zusammen mit den Klausurgebäuden, der Dreikönigskapelle, der Marienkirche und den umliegenden Kuriengebäuden bildet der imposante viertürmige Bau ein herausragendes Architekturensemble.
Die ehemalige Kathedrale des Bistums Naumburg stammt größtenteils aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der berühmte Westchor des Domes ist mit dem West-Lettner und den Stifterfiguren aus der Werkstatt des Naumburger Meisters eines der wichtigsten Bauwerke der Frühgotik.
Neben der einzigartigen hochmittelalterlichen Tradition ist der Dom ein besonderes Zeugnis der Reformationsgeschichte. Im Jahr 1542 wurde der erste evangelisch-lutherische Bischof Nikolaus von Amsdorf (1483-1565) in Naumburg ordiniert und eingesetzt. Obwohl das Domkapitel 1541 nach dem Tod des Bischofs Philipp von der Pfalz sich für den Nachfolger Julius von Pflug aussprach, setzte sich der sächsische Kurfürst Johann Friedrich I. mit seinem Kandidaten als Gegenbischof durch.
Von Amsdorf war eng befreundet mit Martin Luther und Melanchthon. So widmete ihm Luther seine Schrift "An den christlichen Adel deutscher Nation" (1520) und Melanchthon seine Ausgabe der "Wolken" des Aristophanes. Der kirchenpolitische Reformator übte sein Amt in den Jahren 1542 bis 1546 aus. Nach dem Tod des letzten Bischofs Julius von Pflug 1564 wurde das Bistum aufgelöst und fiel an Kursachsen, der Dom verlor seine Funktion als Bischofssitz.
Heute wird der Dom von der Stiftung verwaltet - den Vereinigten Domstiftern zu Merseburg, Naumburg und des Kollegiatsstifts Zeitz.
Vereinigte Domstifter zu Merseburg, Naumburg und des Kollegiatsstifts Zeitz
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