20.09.2023
Die Friedenstaube - Zum 50. Todestag von Pablo Picasso

Na, erkennen Sie sie? Die „Friedenstaube“? Picasso gilt ja quasi als ihr Erfinder. Er wurde 1881 in Malaga in Spanien geboren, erlebte mehrere Kriege und wurde so zu einem Mann, der sich für den Frieden einsetzte.

Als 1949 der erste Weltfriedenskongress stattfand, suchte man dafür ein Plakatmotiv. Die Entscheidung fiel schließlich auf ein Bild von Picasso, eine noch sehr realistisch gemalte Taube. „Warum eine Taube als Symbol für den Frieden?“, fragte Picasso angeblich lachend, Tauben seien doch habgierige und streitsüchtige Vögel. Dennoch schuf er in den kommenden Jahren weit über 100 Darstellungen der Friedenstaube, meist wie diese mit einem grünen Zweig im Schnabel - eine Anspielung auf die Geschichte um die Arche Noah:

Noah schickte nach der Flut eine Taube aus. Beim ersten mal kam sie zurück- ein Zeichen dafür, dass noch überall Wasser stand. Beim zweiten Mal hatte sie bei ihrer Rückkehr ein frisches Ölblatt in ihrem Schnabel. Da wusste Noah, dass sich „die Wasser verlaufen hatten auf Erden“.

So wurde die Taube mit dem Ölzweig ein Symbol dafür, dass wieder Ruhe und Frieden eingekehrt sind – Frieden in einem umfassenderen Sinn: Denn es geht um mehr als das Schweigen der Waffen. Frieden bedeutet, dass Menschen gut leben können, im Einklang miteinander, mit der Natur und mit Gott.

In den letzten Monaten sieht man Friedenstaube wieder öfter auf Plakaten, Karten, Bildern. Sie drückt unsere Sehnsucht aus, dass der Krieg Russlands mit der Ukraine endlich ein Ende hat, dass Waffen schweigen und die Gewalt aufhört. Das wäre nicht nur im Sinne Picassos, dessen 50. Todestag wir in diesem Jahr begehen, sondern vor allem im Sinne der Ukrainerinnen und Ukrainer und aller Opfer dieses Krieges. Was bleibt uns selbst?

Aus unserem Glauben heraus, dass Christus mit uns Leid und Tod geteilt und uns den Weg zum Leben eröffnet hat, können wir selbst in unserem Umfeld tun, was dem Frieden dient. Unsere Gesellschaft hat es bei allem Streit und zunehmender Aggression bitter nötig.

Und natürlich können wir als Christen für den Frieden beten:
Im Rahmen der Friedensdekade laden wir im November wieder herzlich dazu ein. Möge Gottes guter Geist uns alle leiten. Auch für ihn steht die Taube als Symbol.

Es grüßt Sie herzlich Ihre Pfrn. Christina Lang